Mittwoch
Es gibt einige Änderungen in meinem Leben, aber trotzdem ist alles beim alten. Mir geht es nach langer Zeit wirklich gut, weil ich längst überfällige Entscheidungen getroffen habe. Letztes Wochenende war ein Film. Meine besten Freundinnen haben mich und B. vor der Haustür überrascht mit der Nachricht, dass wir am nächsten Morgen ins Phantasialand fahren würden. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, so sehr habe ich mich gefreut und so sehr konnte ich nicht einschlafen. Im Gepäck hatten sie außerdem einen Internetfreund aus dem Saarland, den wir endlich in Echt kennengelernt haben. Der Ausflug ins Phantasialand war super, und obwohl ich da schon etliche Male war, war das unter den Top 5 Phantasialandbesuchen jemals. Den Tag darauf waren wir in einer Kneipe, weil der Freund von T. Geburtstag gefeiert hat. Es war ein Durcheinander, aber hat sehr viel Spaß gemacht und mir gezeigt, wie schön das Leben ist, wenn man die richtigen Menschen um sich hat. Ich hab mich pudelwohl gefühlt und es war magisch.
Seitdem tut mir allerdings mein ganzer Körper weh und ich glaube, ich brauche endlich wieder Physiotherapie 🙂 Die Tage fühlen sich nicht real an und ich dümple so vor mich hin, als würde ich auf irgendwas warten. Der Impuls, Alkohol zu trinken ist groß, wenn ich derealisiert bin; ich nehme an, das ist mit Selbstmedikation gemeint. Alkoholisiert pendelt sich die Realität mit dem Empfinden irgendwie besser ein als nüchtern. Wenn ich auf meinem Balkon sitze, sehe ich keine Bäume, Vögel, Häuser und den Himmel. Ich sehe eine Wand aus Papier, auf die Bäume, Vögel, Häuser und ein blauer Himmel projiziert werden. In solchen Momenten bin ich sehr froh, dass ich keinen Job habe, weil ich weiß, wieviel Angst es produzieren würde, jetzt Verantwortung übernehmen zu müssen. Das habe ich schon oft genug erlebt. Gibt mir auch das Gefühl, dass ich für nichts außer mich selbst (und meine Katzen) verantwortlich sein sollte. Was natürlich Quatsch ist, denn für Außenstehende wirke ich ganz „normal“, so wie immer, komplett unauffällig.
Ich hoffe einfach, die Derealisation hört bald auf und ich komme wieder zurecht.